Wissen teilen statt suchen: So vermeiden Teams Zeitverlust durch Informationssilos
Wissensmanagement digitale Transformation Change Management Nov 26, 2025 2:00:00 PM Anna Krasikov 11 min read
Viele Teams verlieren jeden Tag wertvolle Zeit, weil Informationen schwer auffindbar sind. Informationssilos, fehlende Dokumentationsstrukturen und Tool-Wildwuchs führen dazu, dass Wissen zwar existiert – aber niemand es findet. In diesem Beitrag erfährst du, warum Unternehmen an ihrer eigenen Wissensorganisation scheitern und wie sie durch klare Strukturen und eine bessere Wissenskultur Zeit, Geld und Nerven sparen können.
Takeaways:
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Teams verlieren laut Atlassian-Umfrage 2025 rund 25 % ihrer Arbeitszeit mit der Suche nach Informationen.
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Informationssilos, unterschiedliche Tools und Wissen, das an Einzelpersonen hängt, bremsen Projekte und frustrieren Mitarbeitende.
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Klare Dokumentationsstrukturen, zentrale Wissensplattformen und abgestimmte Prozesse sparen Zeit und erhöhen die Produktivität.
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Eine offene Wissenskultur, in der Informationen geteilt und Entscheidungen nachvollziehbar dokumentiert werden, macht Zusammenarbeit effizient und nachhaltig.
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Frühzeitiges Wissensmanagement sichert Wettbewerbsvorteile: Wer Wissen konsequent teilt, spart Zeit, reduziert Frust und stärkt Vertrauen im Team.
„Weiß jemand, wo das Protokoll von letzter Woche liegt?“
„Gab es dazu nicht irgendwo eine Grafik?“
„Hat das nicht das andere Team schon einmal gemacht?“
Diese Fragen klingen harmlos, sind aber ein Symptom für ein tieferliegendes Problem. Denn obwohl Unternehmen heute über mehr Informationen verfügen als je zuvor, fällt es Mitarbeitenden schwer, das richtige Wissen im richtigen Moment zu finden.
Die Ursachen dafür sind vielfältig:
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Getrennte Tool-Welten: Teams arbeiten in unterschiedlichen Systemen. Was im Marketing in Slack steht, liegt beim Vertrieb in Excel und in der Entwicklung auf einem Server, den niemand kennt.
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Wissen ist an Einzelpersonen gebunden: Wer sich auskennt, wird schnell zur zentralen Anlaufstelle oder zum Engpass. In manchen Fällen wird Wissen sogar bewusst zurückgehalten (negativer Wissenstransfer), um die eigene Position zu sichern.
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Fehlende Struktur bei der Dokumentation: Informationen werden zwar abgelegt, aber ohne klare Regeln oder einheitliche Ablagestruktur. Wissen existiert also – nur nicht dort, wo man es braucht.
Die Folgen sind erheblich: Zeitverlust, Frustration, doppelte Arbeit und sinkende Motivation.
Laut Atlassian gehen jedes Jahr rund 2,4 Milliarden Stunden an Produktivität verloren – allein, weil Mitarbeitende das Wissen, das sie zum Arbeiten brauchen, nicht finden.
Warum die Informationssuche kein reines Toolproblem ist
Viele Unternehmen reagieren auf ihre Wissensprobleme mit einem Reflex: Sie kaufen neue Tools.
Ein weiteres Wiki, eine zusätzliche Plattform, eine App für die interne Kommunikation. Die Hoffnung: Wenn die Technik moderner wird, löst sich das Informationschaos von selbst.
Doch das funktioniert selten. Ein Tool ersetzt keine Struktur.
Wenn jedes Team seine eigene Lösung nutzt, entstehen erneut Informationssilos – nur in digitaler Form. Die Informationen liegen dann zwar nicht mehr in Schubladen, aber weiterhin an verschiedenen Orten.
Damit Wissen tatsächlich nutzbar wird, braucht es eine zentrale Wissensbasis, in der Inhalte sinnvoll abgelegt, gepflegt und auffindbar sind. Erst wenn Dokumentation nach klaren Regeln erfolgt und Prozesse abgestimmt sind, kann Zusammenarbeit wirklich effizient werden.
Aber auch das reicht nicht aus.
Denn hinter unauffindbarem Wissen steckt meist kein technisches, sondern ein kulturelles Problem. Es geht um den Umgang mit Informationen – und darum, Wissen nicht zu horten, sondern zu teilen.
Eine funktionierende Wissenskultur bedeutet:
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Informationen werden nicht nur gespeichert, sondern geteilt.
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Entscheidungen werden nachvollziehbar dokumentiert, statt in Chats oder privaten Notizen zu verschwinden.
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Transparenz ersetzt Abhängigkeiten, damit nicht einzelne Personen zum Wissensmonopol werden.
Dokumentation ist kein Zusatzaufwand. Sie ist die Grundlage für funktionierende Zusammenarbeit – und damit auch für produktive Teams.
Was wirklich Zeit spart: Wenn Toolstack, Unternehmenskultur und Wissensmanagement zusammenspielen
Viele Teams verschwenden also täglich Stunden mit der Suche nach Informationen, die eigentlich vorhanden sind. Die Lösung liegt nicht in noch mehr Tools, sondern in einem durchdachten Zusammenspiel von Toolstack, Unternehmenskultur und Wissensmanagement. Wer hier ansetzt, kann Zeit sparen, Frust reduzieren und Zusammenarbeit spürbar verbessern..png?width=1696&height=848&name=Infosuche%20(2).png)
1. Getrennte Tool-Welten: So entstehen Informationssilos
Das Problem:
Viele Unternehmen haben über die Jahre eine heterogene Toollandschaft aufgebaut. Jede Abteilung arbeitet in ihrer eigenen Umgebung – mit eigenen Tools, Ablagestrukturen und Kommunikationswegen. So entstehen Informationssilos, in denen Wissen steckenbleibt, statt im Unternehmen zu zirkulieren.
Die Lösung:
Digitalisierung bedeutet nicht, einfach neue Software einzukaufen. Entscheidend ist, dass alle Systeme ineinandergreifen und gemeinsam einen funktionierenden Prozess abbilden. Ein funktionierender Toolstack wächst strukturiert, nicht zufällig.
Empfohlene Schritte:
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Prozesse verstehen, bevor man Tools auswählt. Nur wer weiß, wie Informationen fließen sollen, kann Systeme sinnvoll miteinander verbinden.
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Gemeinsame Basis schaffen: Domain, E-Mail-System und zentrale Datenspeicher sind das Fundament – darauf baut alles Weitere auf.
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Toolstack schrittweise erweitern: Erst Projektmanagement, dann CRM, dann Kommunikation – stets mit klaren Schnittstellen und Integrationen, um neue Insellösungen zu vermeiden.
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Verantwortlichkeiten definieren: Wer pflegt Daten? Wer ist für Schnittstellen zuständig? Klare Zuständigkeiten verhindern Wildwuchs.
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Regelmäßig prüfen und anpassen: Systeme verändern sich, Teams wachsen – der Toolstack muss mitwachsen.
Richtig integriert entstehen vernetzte Systeme statt digitaler Inseln, und Zusammenarbeit wird spürbar einfacher.
2. Wissen ist an Einzelpersonen gebunden: Silodenken verhindern
Das Problem:
In vielen Teams hängt Wissen an Einzelpersonen oder wird bewusst zurückgehalten. Mitarbeitende kennen bestimmte Abläufe, Dokumente oder Erfahrungswerte – andere hingegen nicht.
Das bremst Projekte, führt zu Frust und verstärkt Silodenken, weil Teams nicht mehr effizient zusammenarbeiten können.
Die Lösung:
Ein nachhaltiger Umgang mit Wissen erfordert einen Kulturwandel. Es geht darum, Informationen als gemeinsame Ressource zu verstehen, statt sie als persönliche Machtposition zu sehen.
Wichtige Schritte:
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Vertrauen aufbauen: Psychologische Sicherheit fördern und eine offene Fehler- und Feedbackkultur etablieren. So können Mitarbeitende ihr Wissen teilen, ohne Angst vor Kritik oder Nachteilen zu haben.
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Bewusstsein schaffen: Mitarbeitende darüber informieren, wie schädlich das Zurückhalten von Wissen ist und welche Vorteile der Austausch bringt. Klare Erwartungen helfen, dass Wissen aktiv geteilt wird.
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Strukturen und Anreize anpassen: Zusammenarbeit belohnen, statt reinen Wettbewerb zu fördern. Raum für Austausch schaffen – z. B. in Meetings, durch Mentoring oder Job Shadowing. IT-Tools sollten den Zugriff auf Wissen erleichtern.
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Silodenken aktiv entgegenwirken: Regelmäßige abteilungsübergreifende Abstimmungen und transparente Prozesse verhindern, dass Wissen in einzelnen Teams hängenbleibt.
Wenn diese Maßnahmen konsequent umgesetzt werden, wird Wissen für alle zugänglich, Teams arbeiten effizienter zusammen und Informationssilos lösen sich auf.
3. Fehlende Struktur: Zeit sparen mit Dokumentationstools
Das Problem:
Informationen existieren, sind aber oft unstrukturiert oder schwer auffindbar. Mitarbeitende verlieren Zeit mit der Suche nach Dokumenten oder Prozessen, die eigentlich verfügbar sein sollten.
Die Lösung:
Eine zentrale Wissensplattform ist entscheidend – zum Beispiel ein Wiki wie Confluence.
Wichtige Maßnahmen:
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Inhalte strukturiert ablegen und Seiten klar benennen.
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Prozesse dokumentieren, sodass Abläufe nachvollziehbar sind.
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Einheitliche Regeln für die Dokumentation festlegen, damit jeder weiß, wo Informationen zu finden sind.
Bonus: KI-gestützte Suche
Moderne Wissensplattformen wie Confluence bieten KI-Suchen, die ähnlich wie Google funktionieren. Mitarbeitende müssen nicht wissen, auf welcher Seite eine Information liegt. Sie stellen einfach eine Frage wie:
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„Wie beantrage ich Urlaub?“
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„Welche Schritte gehören zum Onboarding?“
Die KI liefert direkt die passende Antwort inklusive Quellenverweis. Voraussetzung ist, dass das Wissen zuvor dokumentiert und aktuell gehalten wird.
So entsteht eine Kombination aus klarer Struktur und intelligenter Suche, die Zeit spart, Frust reduziert und Wissen für das gesamte Team zugänglich macht.
Fazit: Hört auf zu suchen, fangt an zu teilen
Das Problem ist klar: Informationen sind da, werden aber nicht gefunden, weil Tools isoliert arbeiten, Wissen an Einzelpersonen hängt und Dokumentation unstrukturiert ist. Kein Tool – weder Confluence noch KI-Suche noch ein klassisches Wiki – kann dieses Problem alleine lösen.
Die Lösung liegt vielmehr darin, Wissen bewusst zu pflegen, zugänglich zu machen und aktiv zu teilen. Wer Prozesse strukturiert abbildet, Systeme aufeinander abstimmt und eine Kultur des Austauschs fördert, spart nicht nur Zeit, sondern stärkt auch das Vertrauen im Team.
Jedes Mal, wenn ein Mitarbeitender fragt „Weiß jemand, wo das steht?“, verliert das Unternehmen nicht nur wertvolle Stunden. Es verliert auch Vertrauen in seine eigenen Strukturen und seine Fähigkeit, effizient zusammenzuarbeiten.
Wer früh beginnt, Wissen systematisch zu teilen, verschafft sich daher einen echten Wettbewerbsvorteil – für produktivere Teams, weniger Frust und eine nachhaltige Basis für die Zusammenarbeit.
Effiziente Zusammenarbeit entsteht durch bewusstes Teilen von Wissen, nicht durch noch mehr Tools. Mit den richtigen Prozessen, einer unterstützenden Kultur und passenden Systemen wie Dokumentations- oder Projektmanagement-Tools wird aus unübersichtlichem Informationschaos ein gut vernetztes Team.
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